Judo als Gewaltprävention

Egal welchen Alters, haben Kinder immer wieder das Bedürfnis „zu rangeln und zu raufen“. Dieses Bedürfnis kann als „Kräftemessen“ verstanden werden und trägt wesentlich zur physischen, psychischen und sozialen Entwicklung des Kindes bei. Die nicht zu unterschätzende Gefahr beim „kindlichen Rangeln“ ist jedoch die Verletzungsgefahr. Um den Kindern diese Entwicklungsmöglichkeit zu geben, wird im Judosport versucht, unter kontrollierten und verantwortungsvollen Bedingungen, das Kräftemessen, im Sinne des Judorandoris (Judowettkampf) zu ermöglichen. Vor den Übungskämpfen steht selbstverständlich die „Fallschule“ am Trainingsprogramm, welche das richtige Abrollen vermittelt. Bei den Randoris ist stets ein hochausgebildeter Übungsleiter beziehungsweise Trainer, als Wettkampfrichter anwesend. Da Judo eine stark regelkonforme Sportart ist, ist das Verletzungsrisiko, im Vergleich zum „Rangeln unter unkontrollierten Bedingungen“, viel geringer. Weiter ist anzumerken, dass neben dem kontrollierten Kräftemessen, den SportlerInnen von Beginn an vermittelt wird, dass die erworbenen Kenntnisse des Judo, ausschließlich im sportlichen Wettkampf angewandt werden dürfen. Die Ausnahme stellt natürlich die Selbstverteidigung im „Ernstfall“ dar. Das Vermitteln des „gegenseitigen Respektes“ und das gemeinsame Üben von Techniken, sodass der Wurfausführende sowie der „Geworfene“ daraus profitiert, sind während des Judotrainings an der Tagesordnung. Ein aktives Trainieren des Judosportes soll die SportlerInnen im Bereich der primären, bis zur tertiären Präventionsstufe sensibilisieren.